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Mann steht an einem Wasserhahn in der Küche und füllt Leitungswasser in eine Glaskaraffe. Daneben stehen drei Mineralwasserflaschen im Bild.
Genuss + Gesundheit
Natürliches Mineralwasser vs. Leitungswasser: Wie Verbraucher eine gute Wahl treffen
Veröffentlich am 07. April 2023

Natürliches Mineralwasser vs. Leitungswasser: Wie Verbraucher eine gute Wahl treffen

Natürliche Mineralwässer sind für viele Menschen eine wichtige Alternative zum Leitungswasser. Die persönliche Auswahl ist immer auch mit Vertrauen verbunden – in die Angaben des Umweltbundesamtes (seit 1974 die zentrale Umweltbehörde) und der Hersteller von abgepackten natürlichen Mineralwässern.

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und wird entsprechend genau geprüft. Werfen wir einen Blick auf den aktuellen Stand sowie aktuelle Prüfkriterien. Denn Vertrauen oder Misstrauen allein ist kein guter Ratgeber bei der Wahl des Trinkwassers.

Was bedeutet: natürliches Mineralwasser?

 Es gibt klare und immer wieder angepasste gesetzliche Regelungen, um ein Mineralwasser als »Natürliches Mineralwasser« zu deklarieren. Sie sind zusammengefasst in der Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser (MTVO, Mineral- und Tafelwasser-Verordnung) – zuletzt aktualisiert 2017. Das beiden zentralen Kriterien für »Natürliches Mineralwasser« sind:

1. Natürliches Mineralwasser ist Niederschlagswasser, das durch verschiedene Mineralschichten in eine unterirdische, vor Verunreinigungen geschützte Quelle sickert. Das kann eine Quelle oder mehrere sein. Jede Quelle benötigt eine staatliche Zulassung.
Übrigens sind die Hersteller verpflichtet, die Quelle als Standort auf dem Etikett der Flaschen/Verpackungen zu nennen.

2. Die Verordnung schreibt vor, dass das Mineralwasser von »ursprünglicher Reinheit« sein muss. Auch ein Gehalt an Mineralien, Spurenelementen und weiteren Bestandteilen ist verpflichtend – z. T. im Zusammenhang mit »ernährungsphysiologische Wirkungen«.

Nebenbei bemerkt, ist kein Mindestgehalt von Mineralstoffen vorgeschrieben. Das liest sich etwas verwirrend, aber es gibt z.B. klare Grenzwerte für die Einteilung: Mehr als 1500 Milligramm pro Liter bedeuten einen hohen Mineralstoffgehalt. Weniger als 500 Milligramm pro Liter bedeuten einen geringen Mineralstoffgehalt.

Diese beiden grundsätzlichen Kriterien – Quelle und Reinheit – beziehen sich auf den ursprünglichen Zustand des Mineralwassers am Ort der Quelle. Um verkauft werden zu dürfen, muss jedes natürliche Mineralwasser staatlich überprüft und anerkannt werden. Dafür wird jedes Produkt vor Markteinführung zumindest unter geologischen, hydrologischen (Fließverhalten, Viskosität), physikalischen und chemischen, mikrobiologischen sowie hygienischen Gesichtspunkten geprüft.  

Ein Hinweis zu Kohlensäure. Natürliches Mineralwasser ist nicht nur stilles Wasser. Es kann zusätzlich mit Kohlensäure versetzt werden. Die muss aber aus derselben Quelle wie das Wasser kommen. Wenn ein natürliches Mineralwasser (»Still«) zusätzlich mit Kohlensäure versetzt wird, muss es je nach Konzentration die Bezeichnung »Medium« oder »Classic« tragen. Der wesentliche Unterschied zwischen den drei Kategorien, abgesehen vom Anteil der Kohlensäure, liegt im Mineralstoffgehalt. Der ist bei stillem, natürlichem Mineralwasser strenger reguliert, als bei anderen Mineral- und Trinkwässern aus dem Lebensmittelhandel.

Sonderfall: Heilwasser

Natürliches Mineralwasser ist nicht mit sogenanntem Heilwasser zu verwechseln. Dieses wird zwar auf die gleiche Weise und unter gleichen Voraussetzungen gewonnen, allerdings werden ihm unter dieser Bezeichnung heilende oder lindernde Wirkungen zugesprochen. Damit fällt es im Gegensatz zu allen anderen Wässern (Mineralwasser, Tafelwasser, Quellwasser und Trinkwasser) nicht unter das Lebensmittel-, sondern unter das Arzneimittelrecht.

Mineralwässer regelmäßig getestet

Mineralwässer werden regelmäßig getestet. Aktuell empfehlen wir eine Untersuchung der Stiftung Warentest vom Juni 2022. Hier wurden insgesamt 53 natürliche Mineralwässer aus allen drei Kategorien zusammengenommen, was einen guten Gesamtüberblick erlaubt.

Getestet wurde mit unterschiedlicher Gewichtung nach den übergeordneten Kriterien:

●      Geschmack (sensorisches Urteil) – dabei gilt jede Art Fremdgeruch und -geschmack inkl. fruchtiger Noten grundsätzlich als negativ.

●      Kritische Inhaltsstoffe – wie Arsen, Blei, Kadmium, Nickel, Uran, Vanadium, Nitrat, Chrom und Radium (226, 228). Zur Beurteilung wurden unter anderem entsprechende DIN-Normen, die MTVO-Verordnung und Empfehlungen des Umweltbundesamtes. 

●      Mikrobiologische Qualität – vorab: Alle Mineralwässer in diesem Test waren mikrobiologisch einwandfrei.

●      Oberirdische Verunreinigungen – Rückstände wie Pflanzenschutz- und Korrosionsschutzmittel, Arzneimittel etc.

●      Deklaration – sind die Etikettenangaben lebensmittelrechtlich vollständig, korrekt sowie lesbar und übersichtlich.

●      Verpackung – beinhaltet Handhabung und Qualitätssicherung. Dabei werden Mehrwegverpackungen aus Gründen des Umweltschutzes grundsätzlich besser beurteilt als Einwegverpackungen.

 Recycling und Abfallvermeidung

In den letzten Jahren gewannen Themen wie Abfallvermeidung und Recycling immer mehr an Bedeutung. Hier stehen sich Mineralwässer und Trinkwasser aus dem Wasserhahn generell gegenüber. Denn Letzteres braucht keine Verpackung.

Für Aquion gehört zur Achtsamkeit für den eigenen Körper auch die Achtsamkeit für die Natur. Gerade was Kunststoffverpackungen und -flaschen angeht, kann man fast jeden Tag etwas über Recyclingquoten und -techniken lesen. Doch zur Einschätzung dessen lohnt sich immer auch ein Blick auf die globale Situation.

Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hat im Februar 2022 eine Studie zur weltweiten Plastikproduktion veröffentlicht. Im Kontext der globalen Situation wird hier einiges an Jubel- und Erfolgsmeldungen zum Recycling relativiert.

●      In den Jahren 2000 bis 2019 hat sich die Produktion von Kunststoffen nahezu verdoppelt.

●      Von den Abfällen aus dieser Zeit wurden gerade einmal 9 Prozent recycelt.

●      19 Prozent wurden verbrannt.

●      50 Prozent wurden auf Mülldeponien abgeladen.

●      22 Prozent wurden illegal entsorgt.

Allein unter diesem Gesichtspunkt und angesichts der im internationalen Vergleich äußerst strengen Lebensmittelkontrollen in Deutschland, ist der Wechsel zu Trinkwasser aus dem Wasserhahn eine Überlegung wert.

Trinkwasser aus zentralen Versorgungsanlagen

Die Parameter, nach denen unser Trinkwasser beurteilt wird, legt die Europäische Union (EU) in ihren Trinkwasserrichtlinien fest. Alle drei Jahre informiert die Bundesregierung die Europäische Kommission über die Qualität des Trinkwassers. Diese Berichte beinhalten Messdaten nicht aller, sondern ausgewählter Parameter. Das geschah zuletzt im Jahr 2021 mit Daten aus dem Untersuchungszeitraum der Jahre 2017 bis 2019.

Aktuell im Fokus: Nitrat, Blei und Bakterien

Besonders erwähnt zum Bericht 2021 werden sinkende Zahlen, was die Belastung des Leitungswassers mit Nitrat und Blei angeht. Bei Nitrat wird dies weniger auf verändertes Verhalten in der Landwirtschaft, als auf Maßnahmen der Wasserversorgungsunternehmen zurückgeführt. Denn diese müssen der Bundesregierung regelmäßig entsprechende Berichte liefern.

Die Qualität des Trinkwassers wird immer an mehreren Stellen im Wasserkreislauf gemessen. Besonders deutlich wurde dies unter anderem in Bezug auf den Bleigehalt. Der wurde nämlich überwiegend am heimischen Wasserhahn festgestellt. Das Ergebnis weist vorrangig auf immer noch vorhandene Bleileitungen hin sowie auf nicht sachgemäß gepflegte/gereinigte Armaturen. 

Seit dem 24. Juni 2023 gelten jedoch strengere Regeln für Trinkwasser aus dem Wasserhahn. Die Parameter der Trinkwasserverordnung setzen europäische Vorgaben zum Schutz des Trinkwassers um. Bis 2026 müssen Bleileitungen aus Hausanschlüssen und Trinkwasserinstallationen entfernt oder stillgelegt werden. Außerdem wurden die Grenzwerte für Schadstoffe wie Chrom, Arsen und Blei gesenkt.

In Bezug auf den Gehalt coliformer Bakterien im Trinkwasser weist der Bericht vereinzelte Grenzwertüberschreitungen auf. Der Grenzwert ist hier eindeutig mit 0 Prozent auf 100 ml Trinkwasser festgelegt. Coliforme Bakterien und Keime sind z. B. Salmonellen, die in der Regel in Fäkalien vorkommen. Die Belastungen des Trinkwassers damit ist in den vergangenen Jahren unterschiedlich ausgefallen. 2008 wurde der Grenzwert um 3,8 Prozent überschritten, 2018 um 1,3 Prozent. Das sind Durchschnittswerte, die nicht besagen, dass diese Belastung landesweit gleichmäßig war. Ebenso wurde bei Folgemessungen kein Gehalt mehr festgestellt. Trotz des sporadischen Auftretens gelten diese Bakterien als zuverlässiger Indikator für den Allgemeinzustand des Trinkwassers.

Trinkwasser zusätzlich mit Aquion aufbereitet

Im Anschluss an die Berichte für die Europäische Kommission fassen das Bundesministerium für Gesundheit und das Umweltbundesamt den Zustand unseres Trinkwassers noch einmal gemeinsam für die Verbraucher ab. Die Ergebnisse stehen unter umweltbundesamt.de jedem kostenlos und barrierefrei zur Verfügung. 

Die Trinkwasseraufbereitung in Deutschland ist im internationalen Vergleich vorbildlich und entwickelt sich ständig weiter. Dennoch kannst du noch mehr für deine Wasserversorgung und dein Wohlbefinden tun, indem du beispielsweise das energetische Wasserstoffpotenzial des Trinkwassers aktivierst. Mehr zu Aquion Wassersystemen, Modulen, Armaturen und Wasserfiltern erfährst du hier.

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